Welche Modellflugkategorien werden beim MSV Stetten gepflegt? (in Klammer Intensität beim MSV Stetten)

F3B Segelflug mit Zweck- und Sportmodellen (häufig)

Start eines F3 B Thermikmodelles

An ein F3B Modell werden gegensätzliche Anforderungen gestellt: optimaler Windenhochstart, bei uns in Stetten aber mit den Elektroschleppflugzeugen, geringstes Sinken im Zeitflug, bestes gleiten im Distanzflug und geringster Widerstand im Geschwindigkeitsflug. Die Spannweiten haben sich bei 2,9 - 3,1m eingependelt. Das Leergewicht liegt bei 2 - 2,2 kg, kann aber mit Ballastzugabe bis auf 3,6 - 4 kg erhöht werden.

Um die Flugaufgaben mit grösstmöglicher Effizienz durchführen zu können, werden heute alle Teile ausschliesslich in Kohlefaser-Bauweise in Negativ-Formen hergestellt, wobei der Flügelholm meist aus UHM-Fasern (Ultra Hochmodul) laminiert wird. Die Auslegung und Herstellung ist aber recht anspruchsvoll, dass nur noch wenige Piloten die Modelle selber bauen. Die meistzen Modelle werden als Fertigmodelle auf dem Modellbaumarkt gekauft

F3J Thermiksegelflug (häufig)

  Diese Modelle sind vor allem auf eine geringe Sinkgeschwindigkeit optimiert. Wegen den extrem rasanten Laufhochstarts mit 2 Personen als Schlepper muss aber das Modell ebenfalls sehr robust und steif ausgelegt werden, somit ist die Bauweise ähnlich den F3B-Modellen. Bei uns in Stetten erfolgt der Start aus Platz- und Komfortgründen mit den Elektroschleppflugzeugen. Unterdessen werden aber auch dünnere Profile eingesetzt, um die Streckenflugleistungen der Modelle zu verbessern. Mit derartigen Modellen können auch weitentfernte Aufwindfelder erreicht werden und das Modell kann auch gegen starken Wind noch zum Landeplatz zurückkehren. Die Spannweiten liegen zwischen 3,2 und 3,7 m, wobei die Modelle trotzdem nur um 2 kg wiegen. Bei Wind wird auch hier etwas ballastiert; meist unter 0,5 kg. Da die Landung bei Wettbewerben möglichst punktgenau erfolgen soll, haben die Modelle neben wirksamen Bremsklappen oft nach unten gekrümmte Rumpfnasen die sich ohne grossen Bremsweg ins Erdreich verkeilen.

F3 Kunstflug motorbetrieben (primär Elektroflug)

Alle diese nachfolgenden Kategorien haben etwas gemeinsam, nämlich, bei Wettbewerben werden diese Sparten von Punkterichtern in Bezug auf die Güte und Präzision der geflogenen, vorgegebenen Kunstflugfiguren streng bewertet.

F3A Motorkunstflug – Modelle
F3C Helikopter – Modelle
F3M Grossmodell Motorkunstflug
F3P Indoor–Modelle

Das Indoorfliegen wird immer beliebter, vor allem in den kalten Wintermonaten, wenn es draussen stürmt oder schneit. Indoorfliegen ist eine aufstrebende Sparte der Modellflugsportvereines Stetten, im 2012 haben wir die Schweizermeisterschaft bei uns ausgetragen.

F3M Grossmodell Motorkunstflug (sehr wenig)

Diese Kunstflug-Klasse mit ihren Grossmodellen, welche minimal eine Spannweite von 2.10 Meter und ein maximales Gewicht bis 20 kg haben dürfen, ist eine „Weiterentwicklung" aus der Klasse F3A-X. Es werden Aresti-Kunstflugprogramme (wie bei F3A) mit vorgegebenen Figuren und mit unbekannten Figuren geflogen. Eine dritte Variante ist das Freestyle-Programm und Aero Musikal AM. Heute werden die Modelle oft mit Elektromotoren ausgerüstet.

RCS-Akro Segelkunsflug - Modelle (häufig)

Seit einigen Jahren hat sich eine Anzahl Anhänger dieser Modellflug - Kategorie zusammen gefunden unter der Bezeichnung „Swiss Acro Connection". Väter dieser Bewegung waren unsere beiden höchst erfolgreichen Stetter Piloten Adrian Eggenberger und Andy Schaerer. Diese Schar führt in der Schweiz eigene Wettbewerbe durch, bis anhin haben ausschliesslich Piloten des MSV Stetten den amtierenden Schweizer Meister gestellt. Die SAC besucht auch im Ausland Wettbewerbe im Rahmen der „Euro-Tour". Unser Junior Tim Schaerer wurde 2010 inoffizieller Europameister.

Adrian Eggenberger und Andi Schaerer, beide Mitglied im MSV Stetten, sind die Promotoren und Väter der Swiss Akro Connection, ebenfalls eine national ausgerichtete Interessengemeinschaft von Piloten die sich dem Fliegen grosser Segelkunstflugmodelle verschrieben haben. Der Junior Tim Schärer vom MSV Stetten wurde mit erst 14 Jahren bereits CH-Meister in dieser Klasse, nicht in der Juniorenwertung sondern in der internationalen Klasse mit erheblich schwieriger zu fliegendem Programm.

Warbird Modelle (häufig)

Sogenannte Warbirds sind Nachbauten ehemaliger Jagd- und Kampfflugzeuge, vornehmlich aus der Ära der kolbenmotorbetriebenen Flugzeuge in der Zeit von 1914 bis 1950. Warbirds gibt es in allen Grössen und Ausführungen, sei es elektrisch mit einem kleinen bürstenlosen Motor und einem Lithium-Polymer Akku angetrieben oder mit einem grossen, oft auch mehrzylindrigen Reihen- oder Sternmotor.

Warbirds sind attraktiv in puncto Flugbild aber doch aufgrund ihrer Gesamtauslegung und den Ansprüchen an die Erfahrung und das Können an den Modellflieger nicht unbedingt von einem Anfänger zu beherrschen.

Die IG Warbird als Interessengemeinschaft in der Schweiz hat sich dem ausschliesslichen Fliegen von Warbirds verschrieben, Yves Burkhardt ist als Gesamtkoordinator verantwortlich für die national ausgerichtete IG Warbird in der Schweiz.

 

F3C Helikopter - Modelle (sehr wenig)

Diese Sparte wird in Stetten sehr wenig betrieben, gelegentlich bringen Mitglieder ihre Helikopter auf den Platz.

Bei dieser Kategorie werden im regionalen Umfeld und auf nationaler Ebene folgende Wettbewerbe ausgetragen:

F3C Regional- und Schweizermeisterschaft
F3C Nationalmannschafts - Ausscheidungen

Diese beiden Ausscheidungen mit der Schweizermeisterschaft zusammen ermitteln dann die Mitglieder der Nationalmannschaft. Für die Nachwuchsförderung besteht seit Jahren der „Swiss - Cup", ein Zweig für „Einsteiger-Piloten" mit leichterem Flugprogramm. Hier finden jährlich 3 Wettbewerbe statt.

F3P Indoor - Modelle (intensiv in der Winterzeit)

 

Das Indoorfliegen wird immer beliebter, vor allem in den kalten Wintermonaten, wenn es draussen stürmt, kalt ist oder schneit. Nach anfänglich freien durchgeführten Wettbewerben in Turnhallen etc. konnte in dieser Szene im MSV Stetten ein rechter Boom ausgelöst werden. Wir geniessen Gastrecht in der Dreifach-Turnhalle "Kleine Kreuzzelg" in Mellingen. 

Das Material, aus dem die Modelle gebaut werden, ist entweder EPP oder meistens Depron. EPP = Expandiertes PolyPropylene, ein leichtes Material, das fast nicht zerstörbar ist. EPP ist ein geschäumtes Material. Es sieht zwar aus wie Styropor, hat aber ganz andere Eigenschaften. Es ist dauerhaft bruchfest, Stoss-absorbierend und weitgehend rissfest. Es ist zudem beständig gegen Lösungsmittel, was bedeutet, dass fast alle Modellbau-Kleber und -Farben verwendet werden können.

Depron ist geschäumtes Polystyrol. Es ist ein extrem leichtes Material und zu verarbeiten wie Balsaholz. Zudem ist es sehr günstig und in Platten von 3mm und 6mm erhältlich. Damit lassen sich sehr leichte Modelle, vornehmlich all unsere Indoor-Modelle bauen. Die Modelle, die wir in der Sporthalle fliegen, haben ein Gewicht von 100g bis 200g. Hier gilt das Motto: Je leichter das Modell, um so leichter und langsamer ist es zu fliegen.

In Sachen Motorisierung kommen vorwiegend kleinste, nur wenige Gramm schwere brushless Motoren, also bürstenlose Mororen zum Einsatz. Der bürstenlose Motor läuft sehr leise und lässt sich sehr genau von ganz langsam bis ganz schnell elektronisch regeln. Dazu hat er erheblich mehr Kraft bei gleichen Abmessungen oder aber einen geringeren Stromverbrauch mit weniger Verlustleistung. Und er hat keine ernsthaften mechanischen Verschleissteile. Der Boom der Indoorszenen ist den äusserst leichten und mit hoher Kapazität bestückten LiPo Akkus zu verdanken. Diese verwenden wir auch bei unseren absolut geräuscharmen Schleppflugzeugen auf dem Gelände Eichhof in Stetten.